15. August 1944
Mein Namenstag ist auch vorbei. Er war wie die anderen Jahre vorher, einsam, wohl waren liebe Menschen und Blumen um mich, aber Fremde, nicht meine eigenen. Meinen Geburtstag habe ich bei Frau Reinemann verbracht, ohne es zu wissen, hatte sie es sehr schön gemacht. Von ihrem wenigen hatte sie einen Käsekuchen mit Fruchteinlage gemacht und da das Mittagessen auch schon über den Durchschnitt war, konnte ich mich nicht enthalten zu sagen, dass heute mein Geburtstag ist, ja, man wünschte mir das Allerbeste, Frau Reinemann holte da auch noch eine Flasche Wein und so verging mein Geburtstag.
Mein Namenstag war wie gesagt allein, allein mit meiner übergroßen Angst um Walter, wovon ich noch immer keine Nachricht habe. Jetzt, wo im Westen alles los ist. Ach, wie wird das noch werden, ich kann es nicht mehr ertragen. Augenblicklich fliegen wieder feindliche Flugzeuge ein, wo bringen sie wieder Tod und Verderben und Elend hin?
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15 August 1944
My Saint Day has also passed. It was exactly like in previous years. Warm loving people brought me flowers, but they are strangers, not my own family. I spent my birthday with Frau Reinemann. Without knowing it was my birthday she had made everything really lovely. From the little that she had she had made a cheesecake with fruit in it and as lunch had already been above average I could not help telling her it was my birthday. They congratulated me and Frau Reinemann opened a bottle of wine and so my birthday passed.
As I have said my Saint Day was spent alone, alone with the terrible fear for Walter from whom I have still no news and everything is happening on the Western front. I do not think I can take much more. As I write enemy aircraft are flying over us. Once again they are bringing death, destruction and misery.
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